Zur Verabschiedung unseres Spiritual Markus Brun
Lieber Markus
Du hast im Februar 2020 bei uns im Ausbildungsteam St. Beat angefangen. Obwohl in der Welt sich eine Katastrophe pandemisch verbreitete, nämlich das Covid-Virus – bei allen klingelt es wohl sofort, wenn jemand von diesem Februar 2020 spricht, hast Du bei uns ein anderes Virus zu implementieren geholfen, nämlich jenes von der unerschütterlichen Zuversicht, dass wir alle in der Liebe Gottes geborgen sind.
Eine Verabschiedung mit einem solchen Fakt zu beginnen, spricht schon Bände: Ja, Du hattest erschwerte Bedingungen für Deinen Einstieg, die limitierten Möglichkeiten in den Austausch mit den Studenten/-innen zu kommen, viele elektronische Anlässe, weil die präsentischen verboten waren, erste Erfahrungen mit komplizierten Anlässen im Zoom-Format, von Gottesdiensten über Ausbildungskurse der Studienbegleitung, geistliche Begleitung und sogar Einkehrtage. Ja, Dein Einstieg war alles andere als selbstverständlich. Für uns im Ausbildungsteam, die wir schon länger dabei waren und Strukturen und Studenten/-innen kannten, fiel, wenigstens dieser Kennen-Lernfaktor weg. Trotz diesem, den Umständen geschuldeten, schwierigen Einstieg hast Du es bald geschafft, im Team Deinen Platz einzunehmen und auf eine ruhige, überlegte und liebenswerte Art Dir die Sympathien aller zu erobern. Lass es mich hier einfach unverblümt sagen: Du hast unserem Team schlicht gutgetan. Doch ebenso, wenn auch verständlicherweise in kleinerem Umfang, hast Du in der geistlichen Begleitung Studenten angesprochen, manches geklärt und sie auf ihrem Weg gestützt. Unvergesslich sind auch die meditativen Gottesdienste mit Dir zur Studienbegleitung in der Mariahilf-Kirche. Deine zurückhaltende aber herzliche Art, Dein bescheidenes Auftreten, das aber viel Hintergrund verrät, sind für Deine gelebte priesterliche Spiritualität ein Aushängeschild.
Du stammst aus dem Entlebuch. Die Herkunft von jemandem zu nennen, geschieht entweder aus Verlegenheit, weil man sonst nichts zu sagen weiss, oder weil damit auch gewisse Charakterzüge einer Person zu verstehen sind. Hier ist es eindeutig das Zweite. Bei Deiner Vorstellung vor drei Jahren sagtest Du nämlich: Du kämst aus dem Schönsten «Buch». Ja, das Entlebuch mit seinen sanften (und manchmal steilen) Hügeln und seiner voralpinen Landschaft hat Dich und Deine Liebe zur Natur tief geprägt. Diese gesunde Naturverbundenheit und die Liebe zum Wandern, gerade auch in den Bergen, schenken Deinem Leben immer wieder den nötigen Atem und die richtige Erdung. Hinter Deinem Äussern verbirgt sich – ähnlich wie im Entlebuch – eine vielfältige innere Landschaft von Talenten, Begabungen und Interessen. Da gibt es Deine Begabung hinzuhören, die feinen Zwischentöne wahrzunehmen und sie mit ebensolcher Feinheit zurück zu spiegeln, das Talent der Empathie und der guten Beobachtung. Da gibt es das musikalische Talent: Mit Klavier- und Orgelspiel hast Du uns manches Mal erfreut, und schliesslich sind da Deine theologischen Interessen: Du liest gerne ein gutes theologisches Buch.
Du verlässt uns, weil Du im Aargauer Wasserschloss als Pfarrer eine neue, nicht ganz einfache Hauptaufgabe übernommen hast. Wie Du bei uns das Virus des Gottvertrauens gesät hast und die Gewissheit, dass es gut kommt, so wünschen wir Dir, dass Dir das auch dort gelingt. Dazu mögest Du die nötige Kraft haben und Gottes Segen möge Dich begleiten. Bossuet, der Hofprediger Ludwigs XIV, meinte einmal: «Dankbarkeit ist das Gedächtnis des Herzens». Solche Erinnerung bewegt uns, wenn wir an die Zeit mit Dir zurückdenken und ein herzlicher Dank von uns allen begleitet Dich weiterhin.
Für das Ausbildungsteam St. Beat
Agnell Rickenmann, Regens
Fotogalerie vom Ausflug mit dem Ausbildungsteam:
Grosses Bild: In der Pfarrkirche St. Wendelin in Greppen; weitere Bilder vom gemütlichen Zusammensein in Hertenstein
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