Zehn Seelsorgerinnen und Seelsorger erhalten das Zertifikat der Berufseinführung
Nun ist sie abgeschlossen, die Berufseinführung 2022-2024. Zehn Seelsorgerinnen und Seelsorger durften am 26. Juni in der ehemaligen Seminarkapelle ihr Zertifikat entgegennehmen.
Diese Berufseinführung – kurz BE – war in vieler Hinsicht neu, ist es doch die erste, die dem überarbeiteten Ausbildungskonzept gefolgt ist. Sie ist modular aufgebaut. Das heisst, dass nicht alle Absolvent:innen alle Module besuchen müssen, da die Vorkenntnisse angerechnet werden. Ob das in jedem Fall gelungen ist, bleibt offen. Es gäbe da noch Luft nach oben, meinten die Absolvent:innen im Rahmen der Evaluation. Die neu geschaffene Qualifikationskommission – sie hat die Evaluation in Auftrag gegeben – ist sich bewusst, dass die BE ständig weiter entwickelt und laufend an die gegebenen Umstände angepasst werden muss. Die klassische Laufbahn vom Gymnasium über die Uni zur Seelsorge ist längst nicht mehr die Regel. Die neuen Seelsorger:innen sind im Schnitt älter, bringen viel Erfahrung mit und stehen oft bereits in der Familienphase. Deshalb bestehen die Module nun teilweise aus Tageskursen. Die BE ist vielgestaltiger geworden und die Abwesenheiten in den Pfarreien sind nicht immer leicht zu managen. Das äusserten vor allem die Bezugspersonen an ihrem Treffen, das kurz vor der Abschlussfeier stattfand.
Zu reden gab – zumindest zu Beginn – die Finanzierung, die nun durch die Hände der Absolvent:innen läuft. Sie sind deshalb deutlich kostenbewusster als ihre Vorgänger:innen. Weil es die BE-Gruppe erstaunte, dass sie im ersten Modul sogar den Pausenkaffee selber bezahlen musste, konnte es Carole Imboden, die an der Feier für die Absolvent:innen sprach, nicht verkneifen dem Ausbildungsteam einen dezenten Seitenhieb zu versetzen.
Das neue Konzept hat sich dem Kompetenzerwerb verschrieben. Die Praxis ist der Referenzpunkt. Die erwarteten Kompetenzen werden in erster Linie in den Pfarreien oder Spezialseelsorgestellen erworben. In den BE-Modulen werden sie vertieft und erweitert. Aus dieser Perspektive mache es Sinn, dass die BE kein universitäres Nachdiplomstudium mehr ist. Das neue Zertifikat für die allgemeine Pfarreiseelsorge erhalten die Absolvent:innen konsequenterweise von der Diözese, in diesem Jahr überreicht von der Regionalverantwortlichen Brigitte Glur und vom Personalverantwortlichen Andreas Brun. Jean-Pierre Sitzler erhielt als erster das Zertifikat für die Spezialseelsorge. Eine weitere Neuigkeit.
In einem einfachen, aber feierlichen Gottesdienst, dem Weihbischof Josef Stübi vorstand, fand die Abschlussfeier ihren religiösen Ausdruck. Dabei überbrachte er die Missio für die bisherigen oder neuen Aufgaben der frisch zertifizierten Seelsorger:innen. Dass unter ihnen gleich zwei waren, die er aus früheren Tätigkeiten kannte, freute ihn besonders.
Die zehn neuen Seelsorger:innen steigen in einer herausfordernden Zeit in die Kirche ein, das wissen sie. Trotzdem strahlen sie eine ansteckende Freude aus. «Das tut auch uns alten gut», wie uns ein Gast versicherte. Dem schliessen wir uns an und gratulieren den Absolvent:innen der BE 2022-2024 herzlich und wünschen ihnen mit den Worten von Paulus: «Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes» (Röm 15,13).
Für das Ausbildungsteam St. Beat
Martin Brunner-Artho, Ausbildungsleiter
Regens Agnell Rickenmann begrüsst die Absolvent:innen und Gäste in der ehemaligen Seminarkapelle.
Carole Imboden-Deragisch spricht aus der Perspektive der Absolvent:innen und versteht es, mit einem Augenzwinkern auch auf Schwächen hinzuweisen.
Brigitte Glur, Regionalverantwortliche und Mitglied der Qualifikationskommission, überreicht Christina Herzog das Zertifikat für die Pfarreiseelsorge.
Dominik Arnold (l.) und Lukas Briellmann, Pfarreileiter und seine Bezugsperson am Praxisort, stossen auf die erfolgreiche Berufseinführung an.
Weihbischof Josef Stübi im Gespräch mit Gästen.
Fotos: Martin Brunner-Artho
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