Wunderbar geborgen

Institutiofeier des Bistums Basel: Drei Theolog:innen in den ständigen Dienst des Bistums aufgenommen
Es war ein Sonntag voller Zeichen: Am 15. Juni fand in der Klemenzkirche in Bettlach die Institutiofeier von drei Theolog:innen des Bistums Basel statt. Eingebettet in das Sommerfest des Pastoralraums Wandflue und getragen von der Gemeinschaft nahm Bischof Felix Gmür Heidrun Döhling, Moritz Zimmermann und Thomas Wehrli in den ständigen Dienst des Bistums auf.
«Wunderbar geborgen» hatten die drei Theolog:innen als Motto für ihre Institutio gewählt. Die Worte sind Dietrich Bonhoeffers berühmten Zeilen entnommen, die er aus der Haft an seine Verlobte Maria von Wedemeyer geschrieben hat. «Wir haben das Motto ausgewählt, weil wir drei der Meinung sind, dass das Lied viele Facetten des menschlichen Lebens begleiten kann. Und so begleite es auch unser Leben, weil wir im kirchlichen Dienst ebenfalls mit den ganzen Facetten des Lebens konfrontiert sind und der Beruf als Seelsorgende das eigene Leben ganz existenziell berührt», erläuterte Moritz Zimmermann die Wahl des Mottos. «Wunderbar geborgen» war in der Feier mehr als ein Leitwort: Es durchzog Liturgie und Begegnung, prägte Musik und Gestalt der Feier – und wurde zur spürbaren Erfahrung.
Als kurz nach Beginn des Gottesdienstes Sturmböen mit einer Spitze von 125 km/h über die Kirche fegten, war der spontane Kommentar einer Besucherin: Der Heilige Geist wirkt. Der abrupte Wetterumschwung wurde zum Sinnbild für Kraft und Aufbruch. Die Feier war geprägt von einer dichten Liturgie, einer eindrücklichen Predigt des Bischofs und einer gelungenen musikalischen Gestaltung durch einen Projektchor. Ein stiller Höhepunkt der Feier war ein Lichtritual: Die Partner:innen der neu Beauftragten entzündeten eine Kerze in einer eigens für die Institutiofeier geschaffenen Plastik von Sandra Wehrli. Sie zeigt zwei offene Hände, die für das stehen, was den Glauben trägt: Gott, der hält, aber nicht einengt; Gott, der sich den Menschen zuwendet, ohne sie zu vereinnahmen.
In seinem Ausblick sprach Thomas Wehrli von der Spannung, die mit diesem Dienst verbunden ist – zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Auftrag und Alltag. Und von der Hoffnung, die in dieser Spannung liegt: «Dass mitten in der Bruchstelle der Raum aufgeht – für Wandlung, für Neues, für das, was nicht allein aus uns selbst kommt, sondern wächst durch die Kraft des Heiligen Geistes.»
Beim anschliessenden Apéro kamen Menschen ins Gespräch, es wurde gelacht, angestossen und miteinander geteilt – mit der spürbaren Freude, gemeinsam unterwegs zu sein.
Die Institutiofeier war so Ausdruck einer Hoffnung: dass Berufung auch heute geschieht. Und dass es Orte gibt, an denen Menschen sich senden lassen – wunderbar geborgen, vom Geist bewegt, ins Leben gesendet.
Thomas Wehrli
Fotos: José Martinez
Artikel im Grenchner_Tagblatt
«Weisst du, ob sie die erforderlichen Fähigkeiten haben, um in den ständigen Dienst der Kirche aufgenommen zu werden?», fragt Bischof Felix in der Liturige die Ausbildungsleitung vom Seminar St. Beat. Martin Brunner-Artho und Kathrin Kaufmann-Lang (im Bild) bejahen die Frage und stellen die Kandidatin und die Kandidaten der Gemeinde vor.
Sophie Zimmermann übergibt ihrem Ehemann Moritz die Plastik der offenen Hände und entzündet das Licht, das die beiden Hände behutsam tragen.
Bischof Felix Gmür mit den Seelsorger:innen, die er in den Ständigen Dienst übernommen hat mit ihren Ehepartner, dem Generalvikar Markus Thürig, Pastoralraumleiterin Gudula Metzel, Leitender Priester Sylvester Ihuoma, die Ministrantinnen sowie das Ausbildungsteam vom Seminar St. Beat.
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