Übergänge – Verabschiedung von Regens Agnell Rickenmann
Das Thema des diesjährigen «Einblick – Ausblick» aus dem Seminar St. Beat trägt den Titel «Übergänge». Der Beginn eines Studienjahres stellt für viele Studierende einen solchen Übergang dar. Es gilt wieder Fuss zu fassen im Studienalltag. Viele Möglichkeiten, sich zu begegnen, einander kennen zu lernen, miteinander zu feiern und gemeinsam auf dem Weg zu sein, erwarten uns alle. Wir freuen uns darauf.
Doch zuerst gilt es einem besonderen Übergang Beachtung zu schenken. Unser Regens, Agnell Rickenmann, verlässt auf Ende Oktober das Seminar St. Beat. Wir danken ihm von ganzem Herzen für seine langjährige Arbeit als Regens, seinen unermüdlichen Einsatz für die Studierenden und fürs Seminar. Im Zentrum seiner Tätigkeit stand immer die Freude am gelebten Glauben, die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus. Vielen Menschen ist er begegnet, hat sie begleitet, gefördert und ist ein Wegstück mit ihnen mitgegangen. Nun verlässt er Luzern und wird als Kaplan im Wiesenberg (vgl. News) sich einer neuen, bereichernden Aufgabe widmen.
Wir haben ihm zum Abschied ein paar kurze Fragen gestellt und lassen ihn nun selbst zu Wort kommen.
Lieber Agnell, von Herzen Danke!
Kathrin, Martin, Rafal, Jeannette, Joseph, Sr. Beatrice, Annemarie
Agnell, du verlässt nach vielen Jahren eine Tätigkeit, die äusserst vielfältig war. Welchen Aspekt deiner Aufgabe als Regens hat dir besonders viel Freude bereitet?Die Arbeit mit den konkreten Menschen: im Gespräch mit Studierenden und mit Interessierten für ein Studium oder einen kirchlichen Dienst, der Dienst als Domherr mit den Firmungen und Begegnungen und schliesslich die Einsätze, die ich als Priester in den verschiedensten Pfarreien zur Aushilfe leisten durfte.
Viele Menschen, die dir begegnen, können nur einen Teil deiner Aufgaben erkennen. Vieles läuft im Hintergrund wie bspw. die Engagements in unterschiedlichen Stiftungen, die Begleitung von Menschen, die Seelsorge usw.? Was gibt dir einen Ausgleich zu deiner Arbeit?
Die Freundschaften, die im Laufe meines Lebens gewachsen sind, tragen mich in allen Situationen ebenso meine Familie. Zudem ist die Musik für mich ein Ort, an dem ich zur Ruhe komme und auftanken kann. Seit Kind hat mich mein Vater den Blick für die Schönheit der Natur gelehrt, auch hier kann ich verweilen. Dazu kommt das Gebet, das meinem Leben Halt und Stütze gibt.
Du selber stehst im Moment an einem Punkt, der tatsächlich einen Übergang darstellt. In vielfältigster Weise: von der Stadt auf den Berg, von einer Aufgabe mit unterschiedlichen Tätigkeiten in ein kontemplatives Leben als Kaplan, von grosszügigen Räumen in die Einfachheit. Auf welchen Aspekt freust du dich und was wirst du vermissen?
Ich freue mich vor allem auf die Stille und die Natur und die Zeit in Ruhe, um sozusagen ohne Ablenkung beten zu können. Vermissen werde ich wohl zunächst die vielen unterschiedlichsten Tagessequenzen, die wohl einem beschaulichen Rhythmus Platz machen.
Du bist selber ein begeisterter Kirchenmann. Was wünschst du der Institution Kirche nach vielen, vielen Jahren aktiver Tätigkeit an vorderster Front?
Den Mut zum Wesentlichen zu kommen, nicht bei Strukturfragen stehen zu bleiben, sondern die Frage eines «Leben-tragenden» Glaubens immer wieder ins Zentrum zu stellen.
In deiner Zeit als Regens hast du viele Menschen auf den Weg in den kirchlichen Dienst begleitet. Welchen Gedanken möchtest du abschliessend den zukünftigen Studierenden mitgeben?
Gott lieben und die Menschen lieben und für sie da sein, das macht Kirche aus – und auch gute Seelsorger:innen.
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Foto: Martin-Brunner-Artho
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