Ein lichtvoller Anlass: Priesterweihe von Bruder Pascal Mettler in Schüpfheim
Am Samstag 13. April versammelte sich in der grossen Pfarrkirche von Schüpfheim (Entlebuch) eine zahleiche Schar von Gläubigen und Geistlichen, Ordensbrüder des Kapuzinerordens und Priester zur Feier der Priesterweihe des Kapuzinerbruders Pascal Mettler, der im Pastoralraum Oberes Entlebuch seine Berufseinführung absolviert. Der Weihe stand Bischof Paul Hinder von Abu Dhabi vor ebenfalls Kapuziner, der eigens zur Weihe aus den Emiraten angereist kam. Vorbereitet wurde die Feier und der Anlass wesentlich von Diakon Urs Corradini und dessen Frau sowie dem Kirchenrat von Schüpfheim. Die Weihe fand in einem sonnigen, fast schon sommerlichen Rahmen statt. Es ist schon von daher nicht übertrieben zu sagen, dass diese Priesterweihe eine lichtvolle war, denn auch die Feier selbst fand in der lichtdurchfluteten Kirche statt, die mit festlich gestimmten Gläubigen gut angefüllt war. Immer wieder gab es Momente, in denen das Licht der Gegenwart Christi und des Auferstehungsglaubens durchschienen.
Musikalisch wurde die Feier durch Orgelspiel und den Kirchenchor von Flüeli (LU) gestaltet in einem gelungenen Wechsel von Volksgesang und Solopartien. Nach der durchaus humorvollen Vorstellung des Kandidaten durch Provinzial Josef Haselbach und der Befragung des Volkes nach der Würde des Kandidaten erklang ein überzeugender Applaus. Bischof Paul Hinder nahm in seiner Predigt Bezug auf die Lesungen und die aktuellen Verunsicherungen zur Rolle, Funktion und Identität des Priesters aufgrund der verschiedenen Missbrauchsgeschichten und der Hinterfragung seiner Notwendigkeit durch verschiedene Theologen selbst. Es verstehe sich, dass auf diesem Hintergrund der Priester nicht als etwas Abgehobenes und „Besseres“ zu sehen sei. Und dennoch sollten wir uns an diesem Tag freuen über die Weihe von Bruder Pascal, meinte Bischof Paul, denn die Kirche ist auf Priester angewiesen, die ihr Leben als Zeugen und im Dienst Jesu an den Menschen verstehen. Nach der Bitte um den heiligen Geist, die vom Volk in einem Lied gesungen wurde, erfolgte die eindrückliche Allerheiligenlitanei, die alle daran erinnerte, dass die Kirche sich nicht nur hier auf der Erde versammelt, sondern mit einer riesigen Gemeinschaft der himmlischen Kirche verbunden ist, um deren Fürbitte in diesem Moment gebetet wird. Dazu legt sich der Kandidat auf den Boden, als Zeichen seiner Ganzhingabe an Gott. Im grossen Weihegebet und durch Handauflegung – auch durch die vielen anwesenden Priester – bittet der Bischof im Anschluss darum, dass Gott selber diesen Kandidaten weihe und heilige. Mit der Übergabe von Kelch und Hostienschale an Bruder Pascal wird sein wichtiger Auftrag, als Priester die heilige Eucharistie zu feiern, symbolisch bezeichnet. Die Weihe schliesst mit dem Austausch des Friedensgrusses durch den Bischof und die anwesenden Priester.
Nach Abschluss der Eucharistiefeier, bei welcher der Neugeweihte das erst Mal konzelebrierte, gab es wohltuend nur kurze Schlussworte. Auch das Dankeswort des neugeweihten Bruder Pascal, aus dem die Freude über das Geschenk der Weihe strahlte, war bemerkenswert schlicht und aussagekräftig. Er zitierte von einem Kapuzinervolksmissionar und Bauernseelsorger, der mit seinem Grossvater befreundet war, nämlich nur gerade ein Motto vor grosser Einprägsamkeit: „Behalte stets das Ziel vor Augen, komm nicht ab von deinem Weg und verlier nie den Mut“. In aller Schlichtheit dieser Worte zeigte sich darin auch die natürliche Begabung und Echtheit von Bruder Pascal, wesentliche Dinge auch einfach zu sagen.
Beim anschliessenden Apero im Pfarreiheim, das zum Bersten voll war, übergab der Kirchenrat von Schüpfheim dem Neugeweihten einen Rucksack mit den Messutensilien als Geschenk. Die „drei Könige“ aus dem Osten (der Schweiz), Untereggen SG, überbrachten aus dem Heimatort von Bruder Pascal die drei klassischen Geschenke und begründeten dies humorvoll unter anderem so: „Er erhalte Gold, weil Pascal ein goldener Mensch sei.“ Dieser lichterfüllte Anlass wird wohl allen Teilnehmenden als goldene Feier in Erinnerung bleiben.
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Text: Agnell Rickenmann, Regens
Fotos: Br. Adrian Müller OFM Cap
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