Beauftragt zum Lektorat und Akolythat
Im feierlichen Gottesdienst am 18. November in der Kirche des Klosters Visitation in Solothurn legte der Weihbischof die Heilige Schrift sowie den Kelch und die Hostienschale in die Hände der Kandidaten und Kandidatinnen. Was sie selber empfangen und erleben durften, sollen sie nun im Auftrag der Kirche weitertragen.
Es klingt wie ein Widerspruch: Ausgerechnet in einem Moment in dem die Kirche in einer tiefen Krise und unter der harten Kritik der Medien steht, empfangen nicht weniger als 18 Frauen und Männer die Beauftragungen zur Akolythin und Lektorin, respektive zum Akolythen und Lektoren. Das sind mehr als doppelt so viele wie in den vergangenen Jahren. Trotz den Missständen – die es leider tatsächlich gibt – haben sie die Kirche als einen Ort erfahren, der eine echte Begegnung mit Christus im Wort und im Sakrament eröffnet.
Weihbischof Josef Stübi, der der Feier vorsteht, zeigt sich tief berührt von den Skrutinien, jenen vorbereitenden Gesprächen, die er mit jeder Kandidatin und jedem Kandidaten führte. Diese lassen sich – so in seinen Predigtworten – weder von den Herausforderungen der heutigen Zeit entmutigen noch bagatellisieren sie sie. Sie haben den Glauben, wie ihn die katholische Kirche vermittelt, als sinnstiftend und soliden Lebensgrund erfahren und wollen diese Erfahrung auch in Zukunft ermöglichen.
Die Kandidatinnen und Kandidaten stehen am Ende ihres Studiums, sammeln im Vorjahr bereits erste pastorale Erfahrungen oder haben im Sommer die Berufseinführung begonnen. Sie werden künftig als Pfarreiseelsorgende, Spezialseelsorger, Fachstellenleiter, ständiger Diakon oder Priester in der Kirche wirken. Einige sind noch jung, andere stehen mitten im Leben. Zwei Kandidaten stammen aus dem Kanton Jura.
Die Stimmung im Gottesdienst ist ungezwungen, echt und feierlich. Mehrmals ertönt ein Applaus, denn die Kirche ist gut gefüllt mit Freundinnen, Freunden und Familien der Kandidaten und Kandidatinnen. Deshalb sind im Gottesdienst immer wieder erfrischend Kinderstimmen zu hören. Das Fest findet im Refektorium des Klosters mit einem grossen Apero für alle seine Fortsetzung.
Text: Martin Brunner-Artho
Fotos: José R. Martinez
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