Die BE – ein Weg nach Mordor?

By Seminar St. Beat,

Kann man eine BE-Gruppe mit den Gefährten aus Herr der Ringe vergleichen? Ja, findet Moritz Zimmermann, der im Namen der BE-Gruppe 2023–2025 an der Diplomfeier vom 25. Juni sprach.

In der Evaluation am Vormittag wurde deutlich: Die BE war nicht immer ein leichter Weg. Tatsächlich gab es Rückmeldungen, dass die Berufseinführung manchmal «ganz schön hart» gewesen sei. Kein Wunder – schliesslich galt es, den Einstieg in einen neuen Beruf, das Familien- und Privatleben sowie die Anforderungen der BE miteinander zu verbinden.

Der Weg der BE-Gefährten dauerte zwei Jahre und führte sie an viele verschiedene Orte: Basel, Arlesheim, Mariastein, Delémont und Solothurn waren Stationen, ebenso Luzern, Olten, Hertenstein, Baldegg, Montmirail und Wislikofen. Ein vielfältiger und bewegter Weg – voller Herausforderungen, Begegnungen und Lernfelder.

Zwar lässt sich die Gruppe nicht direkt einzelnen Figuren aus Herr der Ringe zuordnen, doch die Vielfalt ist vergleichbar: Jüngere und Reifere, Familienmenschen und Alleinstehende, Priester und Laien – alle mit ihren eigenen Biografien, mit ein paar Ecken und Kanten, jedoch mit grossem Erfahrungsschatz und vielfältigen Charismen. Dass sie auf ihrem gemeinsamen Weg zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen sind, zeigte sich in der heiteren, gelösten Atmosphäre des Festtages.

Die BE war also keineswegs ein Weg nach Mordor – eher eine Reise durch Mittelerde mit all ihren Abzweigungen, Prüfungen und wertvollen Erfahrungen.

Donate Tassone, Personalverantwortliche des Bistums, überreichte den Absolvent:innen an der Diplomfeier die bischöflichen Zertifikate. Weihbischof Josef Stübi, der dem Dankgottesdienst vorstand, nahm die BE-Abgängerin und die Abgänger sogleich in den Dienst und verlieh ihnen die neue Missio canonica.

Die Festgemeinschaft – bestehend aus Kolleginnen und Kollegen früherer BE-Jahrgänge, Bezugspersonen, Verwandten, Bekannten sowie Vertreter:innen mehrerer Abteilungen des Ordinariats – liess den Tag beim gemeinsamen Apéro im ehemaligen Speisesaal des Seminars ausklingen. Dabei kam auch etwas Wehmut auf. Wie heisst es doch in Herr der Ringe:

„Und dann kam der Tag, an dem sie einander zum letzten Mal in die Augen blickten, sich in den Armen lagen und wussten: Wir sind nicht mehr die, die wir waren – und das ist gut so.“

 

Moritz Zimmermann während seiner Rede

Moritz Zimmermann während seiner Rede

Heidrun Döhling erhält das Zertifikat für die Berufseinführung

Heidrun Döhling erhält das Zertifikat für die Berufseinführung

Fabian Pfaff, Hochschulseelsorger in Luzern, erhält von Weihbischof Josef Stübi die Missio.

Fabian Pfaff, Hochschulseelsorger in Luzern, erhält von Weihbischof Josef Stübi die Missio.

Vlnr. Dorothee Becker, Donata Tassone, Weihbischof Josef Stübi und Judith Grüter

Vlnr. Dorothee Becker, Donata Tassone, Weihbischof Josef Stübi und Judith Grüter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Text: Martin Brunner-Artho
Fotos: Roland Caamano, Kathrin Kaufmann-Lang, Martin Brunner-Artho

Wunderbar geborgen

By Seminar St. Beat,

Institutiofeier des Bistums Basel: Drei Theolog:innen in den ständigen Dienst des Bistums aufgenommen

Es war ein Sonntag voller Zeichen: Am 15. Juni fand in der Klemenzkirche in Bettlach die Institutiofeier von drei Theolog:innen des Bistums Basel statt. Eingebettet in das Sommerfest des Pastoralraums Wandflue und getragen von der Gemeinschaft nahm Bischof Felix Gmür Heidrun Döhling, Moritz Zimmermann und Thomas Wehrli in den ständigen Dienst des Bistums auf.

«Wunderbar geborgen» hatten die drei Theolog:innen als Motto für ihre Institutio gewählt. Die Worte sind Dietrich Bonhoeffers berühmten Zeilen entnommen, die er aus der Haft an seine Verlobte Maria von Wedemeyer geschrieben hat. «Wir haben das Motto ausgewählt, weil wir drei der Meinung sind, dass das Lied viele Facetten des menschlichen Lebens begleiten kann. Und so begleite es auch unser Leben, weil wir im kirchlichen Dienst ebenfalls mit den ganzen Facetten des Lebens konfrontiert sind und der Beruf als Seelsorgende das eigene Leben ganz existenziell berührt», erläuterte Moritz Zimmermann die Wahl des Mottos. «Wunderbar geborgen» war in der Feier mehr als ein Leitwort: Es durchzog Liturgie und Begegnung, prägte Musik und Gestalt der Feier – und wurde zur spürbaren Erfahrung.

Als kurz nach Beginn des Gottesdienstes Sturmböen mit einer Spitze von 125 km/h über die Kirche fegten, war der spontane Kommentar einer Besucherin: Der Heilige Geist wirkt. Der abrupte Wetterumschwung wurde zum Sinnbild für Kraft und Aufbruch. Die Feier war geprägt von einer dichten Liturgie, einer eindrücklichen Predigt des Bischofs und einer gelungenen musikalischen Gestaltung durch einen Projektchor. Ein stiller Höhepunkt der Feier war ein Lichtritual: Die Partner:innen der neu Beauftragten entzündeten eine Kerze in einer eigens für die Institutiofeier geschaffenen Plastik von Sandra Wehrli. Sie zeigt zwei offene Hände, die für das stehen, was den Glauben trägt: Gott, der hält, aber nicht einengt; Gott, der sich den Menschen zuwendet, ohne sie zu vereinnahmen.

In seinem Ausblick sprach Thomas Wehrli von der Spannung, die mit diesem Dienst verbunden ist – zwischen Anspruch und Wirklichkeit, zwischen Auftrag und Alltag. Und von der Hoffnung, die in dieser Spannung liegt: «Dass mitten in der Bruchstelle der Raum aufgeht – für Wandlung, für Neues, für das, was nicht allein aus uns selbst kommt, sondern wächst durch die Kraft des Heiligen Geistes.»

Beim anschliessenden Apéro kamen Menschen ins Gespräch, es wurde gelacht, angestossen und miteinander geteilt – mit der spürbaren Freude, gemeinsam unterwegs zu sein.

Die Institutiofeier war so Ausdruck einer Hoffnung: dass Berufung auch heute geschieht. Und dass es Orte gibt, an denen Menschen sich senden lassen – wunderbar geborgen, vom Geist bewegt, ins Leben gesendet.

Thomas Wehrli

Fotos: José Martinez

Artikel im Grenchner_Tagblatt

 

 

«Weisst du, ob sie die erforderlichen Fähigkeiten haben, um in den ständigen Dienst der Kirche aufgenommen zu werden?», fragt Bischof Felix in der Liturige die Ausbildungsleitung vom Seminar St. Beat. Martin Brunner-Artho und Kathrin Kaufmann-Lang (im Bild) bejahen die Frage und stellen die Kandidatin und die Kandidaten der Gemeinde vor. 

 

 

 

Sophie Zimmermann übergibt ihrem Ehemann Moritz die Plastik der offenen Hände und entzündet das Licht, das die beiden Hände behutsam tragen. 

 

 

 

 

 

 

Bischof Felix Gmür mit den Seelsorger:innen, die er in den Ständigen Dienst übernommen hat mit ihren Ehepartner, dem Generalvikar Markus Thürig, Pastoralraumleiterin Gudula Metzel, Leitender Priester Sylvester Ihuoma, die Ministrantinnen sowie das Ausbildungsteam vom Seminar St. Beat.