«Hier bin ich» – Admissio-Feier in der Luzerner Maria-Hilf-Kirche

By Seminar St. Beat,

Fünf Bistumsstudierende erklärten sich am 27. Mai bereit, sich auf das Evangelium und den kirchlichen Dienst als Pfarreiseelorgerin, Pfarreiseelsorger, Animateur Pastoral oder Priester einzulassen: Davide Bordenca von Catania (ITA), Simone Di Gallo Riehen und Val-de-Travers NE, Samuel Paratte von Muriaux JU, Amal Vithayathil von Wien (AUT) und Thomas Wehrli von Winisdorf SO. Weihbischof Josef Stübi hiess sie im Namen der Diözese Basel herzlich willkommen und erteilte ihnen die Admissio – die Zulassung.

Weihbischof Stübi schenkte den Kandidatinnen und Kandidaten gleich zu Beginn reinen Wein ein: Die Aufgabe als Seelsorgerin oder Seelsorger sei zuweilen eine grosse Herausforderung und «es gibt nur wenige Arbeiter» (Mt 9,37), wie selbst Jesus schon feststellen musste. Doch neben der Herausforderung steht auch die Verheissung: «Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt» (Mt 28,20). In diesem Satz gipfelt das ganze Matthäusevangelium. Diese Verheissung durchzieht die ganze Offenbarung. Schon Moses erhält sie, als ihn Gott – am brennenden Dornbusch – auffordert, die Israeliten aus der Sklaverei Ägyptens zu befreien. Natürlich wurde Moses ob solch einer Aufgabe von Furcht und Schrecken ergriffen. Doch da offenbart Gott sein wahres Ich: «Ich bin, der ich bin». Diesen Gottesnamen dürfe man, so Weibischof Stübi, als «Ich bin, der ich bei dir bin» verstehen. Wer in diesem Vertrauen in der Pastoral wirkt, darf sich auf eine erfüllende Aufgabe freuen.
Freude durchströmte den ganzen Gottesdienst und fand seinen Ausdruck auch im lebendigen Orgelspiel von Wolfgang Sieber.

Alle Kandidatinnen und Kandidaten verfügen über eine solide theologische Ausbildung. Teilweise bringen sie auch Erfahrungen aus bisherigen Berufen mit, sei es als Physiker und Religionspädagoge, Pflegefachfrau oder Journalist. Als nächster Schritt steht die Berufseinführung bevor. Diese begleitet die Übersetzung der erlernten theologischen Grundlagen in die praktische Arbeit in einem Pastoralraum oder im Falle von Davide Bordenca, im Liturgischen Institut der deutschsprachigen Schweiz. Bereits in der Praxis tätig, besuchen sie Module der Vertiefung und Reflexion. Am Ende der zweijährigen Berufseinführung erfolgt die definitive Aufnahme in den Kirchlichen Dienst als Priester, Diakon, Pfarreiseelsorgerin oder Pfarreiseelsorger durch die Weihe oder Institutio. Begleitet werden die Kandidatinnen und Kandidaten bereits seit ihrer Studienzeit durch das Ausbildungsteam des Seminars St. Beat in Luzern.

Bild oben: Die Befragung der Kandidatinnen und Kandidaten

Bild 2: Weihbischof Josef Stübi während der Predigt

Bild 3: Thomas Wehrli

Bild 4: Simone Di Gallo

Bild 5: Samuel Paratte

Bild 6: Amal Vithayathil

Bild 7: Davide Bordenca

Bild 8: Gruppenbild mit Weihbischof Josef Stübi und dem Seminarteam St. Beat.

 

Für das Seminarteam: Martin Brunner-Artho
Fotos: Corinne Glanzmann

Studientag «Nähe – Distanz»

By Seminar St. Beat,

In bewährter Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsorten Chur und Luzern trafen sich am Samstag, 20. Mai 2023 im Rahmen der Studienbegleitung über zwanzig Studentinnen und Studenten zum Studientag «Nähe – Distanz» im grossen Saal der Pfarrei St. Leodegar in Luzern. Frau Dolores Waser Balmer von St. Gallen, Fachfrau auf dem Gebiet Prävention von Übergriffen körperlicher wie auch spiritueller Art führte die Studierenden auf spielerische Weise mit Ausschnitten aus einem Wimmelbild zum Thema ein, auf dem Szenen dargestellt werden im Umfeld der pastoralen Tätigkeiten, die harmlos, grenzwertig oder ganz übergriffig aufscheinen. Konfrontiert mit solchen Bild-Situationen, entspann sich unter den Teilnehmenden eine Diskussion, zuerst in kleinen Gruppen, anschliessend mit Feedback in der Gesamtrunde ein intensives Gespräch. Die Analyse verschiedener Situationen, in der alle selbst zu entscheiden hatten, ob einer der beschriebenen Umstände «grenzüberschreitend, grenzwertig oder angebracht» sei, offenbarte wie sehr unterschiedliche Zusammenhänge, Hintergründe und ethische Handlungsmaximen im Gesamtbild gesehen werden und entsprechend auch zu beurteilen sind. Mit vielen praktischen Beispielen verstand es Frau Waser Balmer die Tragweite der Thematik sehr anschaulich und eindrücklich zu vermitteln. Während es am Morgen eher um die Fragen «Nähe und Distanz» in körperlicher, affektiv-sexueller Hinsicht ging, vermittelte die Referentin am Nachmittag auch einen Einblick in die Problematik spiritueller Übergriffe oder von Machtmissbrauch in der Kirche. Der eigene Umgang damit aber auch das korrekte Vorgehen bei Verdächtigungen und Anschuldigungen verschiedenster Art wurden selbstverständlich ebenso thematisiert. Mit einer Anregung zur Selbstreflexion rund um die Fragen «positive Nähe, Verschiedenheit der Menschen, eigene Grenzen und Verantwortung» schloss die Veranstaltung. Die Sensibilisierung und vermehrte Achtsamkeit auf diesem Gebiet war ein Ziel dieses Studientages und ist der Referentin sicher gut gelungen, ebenso die Anleitung zu korrektem Verhalten und Handeln.

Agnell Rickenmann, Regens

(Bild: Deutsche Bischofskonferenz)

Beatustag – Zukunftstag

By Seminar St. Beat,

Kirche wagen

Jesus sandte die elf Jünger in die ganze Welt. Waren sie ausreichend vorbereitet? Verfügten sie über eine zeitgemässe Ausbildung? Hatten sie die nötigen Kompetenzen? Das fragt der Festprediger Diakon Christian Kelter. Eigentlich eher nicht, denn «einige aber hatten Zweifel» (Mt 28,17), und das, nachdem sie mindestens drei Jahre mit Jesus selbst unterwegs waren!

Sind Seminaristen, Religionspädagogen/innen oder Pfarreiseelsorger/innen je vollständig auf ihre Aufgabe vorbereitet? Wenn man die Weite ihrer Aufgaben und die Herausforderungen der Glaubensvermittlung in unserer modernen Zeit betrachtet, ist ihre Vorbereitung weit entfernt von perfekt.

Jesus hat seinen zweifelnden Jüngern eine wichtige Zusage gemacht: «Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.» (Mt 28,20)

Gott ist da. Er ist in der Welt. Er geht mit uns. In diesem Vertrauen wagen auch wir uns in die Welt hinaus. Seine Zusage gilt den zweifelnden Jüngern, aber auch uns Seelsorgenden heute.

Die Überraschung: das Beatus Bier

Wie kam es dazu? Unser Seminar ist Saatbeet. Doch eigentlich wird weniger gesät als Setzlinge gepflanzt. Setzlinge deshalb, weil die allermeisten Studierenden bereits Lebens- und Berufserfahrungen mitbringen. Es gibt Psychologen, Detailfachangestellte, Juristinnen, Konditoren, Lehrerinnen, Buchhändlerinnen… und einen Braumeister. Das hat den Regens Agnell Rickenmann und den Ausbildungsleiter Martin Brunner-Artho inspiriert, ein Festbier zu lancieren. Bierbrauen und Kirche, Geistiges und Geistliches, passen gut zusammen. Das beweisen die vielen Klosterbrauereien.

Auf jeden Fall ist der Beatus-Tag zu einem Treffpunkt geworden von Lehrpersonen, Studierenden, Ehemaligen, Seelsorgenden aus Luzern und Umgebung und Vertretern der Bistumsleitung. Wir haben Gottesdienst gefeiert, über die Zukunft reflektiert und die Gemeinschaft gepflegt. Danke Beatus.

Beitrag und Bilder: Martin Brunner-Artho, Ausbildungsleiter am Seminar

 

Bild 1: Regens Agnell Rickenmann im Gespräch mit Prof. Christian Höger. Im Hintergrund Andreas Brun, Personalverantwortlicher im Bistum, und Dr. Damian Pfammatter, Dozent für kirchliche Jugendarbeit.

Bild 2: Feier am Vormittag in der «alten» Beatus-Kapelle. Am Altar Beat Marchon, der als Gast auch seinen Namenstag feiert.

Bild 3: Diakon Christian Kelter erläutert seine Gedanken zur Zukunft der Pastoral auf der Grundlage seines Buches «Reboot. Jetzt mehr Kirche wagen».

Bild 4: Regens Agnell Rickenmann, Bildungsleiter am Seminar, und Andreas Hopf, Student am Religionspädagogischen Institut und Braumeister, prüfen das Beatus-Bier.

Bild 5: Das Beatus-Bier lädt zum Bleiben und Weiterentwickeln der Zukunftsvisionen in fröhlich-optimistischer Stimmung ein. Martin Brunner-Artho im Gespräch mit den RPI-Studenten Ivo Bühler und Silvan Wyss.

 

Feier der Institutio mit Erteilung der Missio canonica und Admissio

By Seminar St. Beat,

Admissio
Samstag, 27. Mai 2023, 10.30 Uhr, in der Mariahilfkirche Luzern, mit Weihbischof Josef Stübi

Die Admissio erhalten:
Davide Bordenca, Simone Di Gallo, Marco Nuzzo, Amal Vithayathil, Samuel Paratte und Thomas Wehrli


Institutio und Erteilung der Missio Canonica
Sonntag, 4. Juni 2023, 15.00 Uhr, in der Kirche St. Antonius, Bümpliz, mit Weihbischof Josef Stübi

Folgende Kandidatinnen und Kandidaten werden in den ständigen Dienst im Bistum Basel aufgenommen:
Claudia Pedolin, Myroslava Rap, Carmen Stark-Saner, Viktoria Vonarburg und Elisabeth Zürcher Heil 

Aus dem gleichen Berufseinführungskurs (2021-2023) erhalten die Missio Canonica:
Lisa Wieland und Marko Zuparic 

Auf der Einladungskarte haben die Kandidatinnen und Kandidaten ein Labyrinth abgebildet und folgendes Bibelzitat geschrieben:

«Gott wird in unserer Mitte wohnen und wir werden sein Volk sein; und er, Gott, wird bei uns sein.» (nach Off 21,3)

Bild: Labyrinth (Pixabay)

Zu diesen Feiern ist eine Anmeldung nötig.